Die Lebenskarriere – Von „Hinzu“ zu „Weg von“

Die Schule ist fertig. Abitur, Realschule, oder eben die Hauptschule. Auf die in meiner Coaching Laufbahn beobachteten Unterschiede der Gefühlslage dieser Schulabschlüsse will ich hier nicht weiter eingehen.

Es geht also raus in die große Welt.  Also „Hinzu“ Orientierung. Optionen finden und wahrnehmen. Prüfungen und Herausforderungen bestehen und wenn alles nach Plan läuft Stolz auf das Erreichte sein. Auch mal Verzweiflung, Ratlosigkeit auf dem Weg zu einem gewählten Ziel fühlen.

Immer wieder jedoch diese „Hinzu“ Orientierung. Die zieht einen auch durch harte Zeiten.

Dann das erste Plateau, möglicherweise einen Berufs-, oder Studienabschluss erreicht zu haben, verschnaufen und möglicherweise gibt es eine Riesensause.

Was nun? Wieder auf „Hinzu“ stellen und den Berufseinstieg finden und diesen dann gestalten, im Sattel bleiben. Probezeit, vielleicht das erste mal im Leben in einen unbefristeten Angestelltenvertrag zu gelangen.

Puh. Geschafft. Etabliert. Und jetzt?

Weiter „Hinzu“, wie in einem Hollywood – Drehbuch?

Entweder auf dem ersten oder einem weiteren beruflichen Plateau, dass erreicht wurde durch eine „Hinzu“ Motivation passiert im Berufsleben meiner Beobachtung nach oft das Folgende, ähnlich wie auf einem schmalen Grat in Hochgebirge geht es fortan nicht mehr ausschließlich um das Erreichen des nächsten Gipfels, sondern oft auch darum nicht abzustürzen.

Wer hier nicht aufpasst auf seinen inneren Kompass, dessen innere Orientierung gerät an dieser Stelle möglicherweise in die Defensive.

Aus „Hinzu“ kann dann schnell ein „Weg Von“ dem Abgrund werden. Die Schritte werden weniger mutig. Der nächste Gipfel nicht mehr so wichtig, sondern auf der Gratwanderung zu bleiben wird wichtiger.

Angst macht sich breit. Man ist möglicherweise Verpflichtungen eingegangen, Komfort auf den man nicht mehr verzichten möchte im Leben wird genossen.

Und schleichend übernimmt „Weg Von“ das innere Leitmotiv.

Klingt das für Sie bekannt?

Ein anderer Motivwechsel kann oft nach dem Jobverlust, oder dem „Fehltritt“ in ein Team, oder ein Unternehmen, welches so gar nicht zu einem selbst zu passen scheint beobachtet werden.

Man will nur noch weg von dem cholerischen Vorgesetzten, Kollegen, oder weg von dem Abstellgleis Arbeitslosigkeit.

Das ist ein fundamentaler Unterschied zu der beim Start der Lebenskarriere vorhandenen „Hin zu“ Motivation.

Die Ergebnisse unterscheiden sich meiner Ansicht nach, ebenso wie das Lebensgefühl in den beiden Motivlagen.

Wie sehen Sie dass? Ich würde mich über Kommentare zu dem Thema sehr freuen.

Alles Gute für Sie

Stefan R. Manzow – Hamburg im April 2015

 

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