Das Erstgespräch für ein Coaching ist eine Kostprobe.
Die Beziehung, dass heißt das Vertrauen zwischen dem Kunden und dem Coach / Berater ist die Basis auf der aus einem gut strukturierten Ablauf eines Coachings ein Erfolg für den Kunden wird. Sie als Kunde müssen dem Coach vertrauen. Vertrauen, dass er für Sie in der Situation in der Sie sich befinden der Richtige ist damit Sie ihr Problem lösen können. Der Coach oder Berater braucht auch dieses Vertrauen in den individuellen Arbeitsprozess. Jetzt könnte man sagen, das sollte ein Coach doch immer haben. Da aber nichts immer vorhanden ist, ist es auch für den Coach wichtig zu überprüfen ob er in der Situation das Gefühl hat der richtige zu sein für die Fragestellung und Problemlage des möglichen Kunden. Es gibt eine Reihe von Coachs und Karriereberatern die für das Erstgespräch schon eine Rechnung stellen. Ich sehe es aus mehreren Gründen als professionell an, dass ein Kunde mich anrufen kann und mit mir einen Termin für ein Erstgespräch vereinbart, der ihn nichts außer Zeit kostet. Coaching ist kein Handwerk in dem verkürzt gesagt Fachwissen, ein Zollstock und ein Taschenrechner mit ein paar Kostenmultiplikatoren versehen einen Kostenvoranschlag ergeben auf den ich mich als Kunde weitestgehend verlassen kann. Der Kostenvoranschlag eines Handwerkers kostet erst mal etwas. Das heißt jeder Vergleich mit einem anderen Handwerker kostet mich als Kunde über die Zeit hinaus Geld.
Die Situation aus Sicht des Kunden:
Coaching ist Beziehungs- und Vertrauensarbeit. Ich als Kunde sollte das Gefühl haben mich öffnen zu können. Wir kennen alle unsere Abgründe unsere Schattenseiten. Da hin schauen zu können um ein vollständiges Bild der Situation zu erhalten ist wichtig. Noch wichtiger ist es aber diese „Schatten“ auch in den Beratungsprozess einzubringen. Wo Schatten ist, da ist auch irgendwo Licht und umgekehrt. Ich brauche als Kunde also das Zutrauen, dass alle Aspekte der Fragestellung bei diesem Coach gut aufgehoben sind, ich dem Coach zutraue damit wertschätzend und lösungsorientiert umzugehen. Um das zu überprüfen müsste ich also bei vielen Karriereberatern erstmal Geld bezahlen. Die Stundensätze sind zum Teil höher als die Arbeitsstunde in einer Meisterwerkstatt.
Die Situation aus Sicht des Coachs:
Als Coach höre ich zu im Erstgespräch und das aktiv. Ich beginne mit der Strukturierung, der Auftragsklärung sofort. Was sollte ich auch anderes tun, wenn mich ein Mensch anruft und Hilfe zur Selbsthilfe für eine Problemlage sucht? Das tue ich eine halbe Stunde lang am Telefon kostenlos. Ich frage oft warum sich die möglichen Kunden an einen Coach wenden und nicht an einen Therapeuten. Ich frage warum und wie ihre Wahl auf mich gefallen ist und ob Sie sich noch andere Erstgesprächstermine vorgenommen haben und natürlich höre ich ihrer Problemstellung genau zu.
„Sie erhalten von mir eine Kostprobe. Die ist kostenlos.“
Dafür gibt es die verschiedensten Beispiele in unserem Wirtschaftssystem. Angefangen auf dem Wochenmarkt bis hin zu Premium Produkten wie Kraftfahrzeugen und beispielsweise Computern und Smartphones. Es gibt da ein Unternehmen, das hier besonders hervor sticht in seiner Kundenbehandlung. Sie kennen es alle, die Produkte sind preislich stabil im oberen Segment verglichen mit anderen Herstellern und dieses Unternehmen hat eigene Stores. Gehen Sie da mal rein und schauen sich um. Überall Produkte zum ausprobieren, kostenlos und zeitlich unbegrenzt. Meiner Erfahrung nach hat mich dort auch noch nie ein Kundenberater zum Kauf animiert, oder sich aufgedrängt. Ich musste die immer selbst zu mir rufen. Die kommen nicht auf mich als Kunde zu und stellen die typische Kaufhausfrage.
Das empfinde ich als wertschätzend und respektvoll.
Selbstverständlich kann ich als Freiberufler nicht tagelang immer wieder kehrende kostenlose Erstgespräche mit dem gleichen Kunden führen. Dazu kam es in 9 Jahren freiberuflicher Tätigkeit auch noch nie, weil mein Arbeitsprozess klar strukturiert ist und ich um eine Entscheidung bitte und die Mitteilung des Kunden wie diese ausgefallen ist. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit zu überprüfen ob ich der richtige Coach für diesen Kunden in dieser Situation bin. Ich behalte mir vor nach einem Erstgespräch einen Auftrag abzulehnen. Selbstverständlich mit einer angemessenen Erklärung und falls möglich einem Tipp für die fachlich richtige Anlaufstelle.
Und dafür sollte ich dann auch noch Geld nehmen?
Diese rhetorische Frage beantwortet sich von selbst.
Deshalb sind meine Erstgespräche für Privatkunden kostenlos.
Anders liegt der Fall möglicherweise, wenn ich ein umfangreiches Konzept für ein Unternehmen erstelle, dann kläre ich ab ob das Unternehmen bereit ist für die Auftragsklärung ein Honorar zu zahlen, weil genau genommen das daraus resultierende Konzept schon eine Beratungsleistung ist. Aber hier gilt es auch abzuwägen, will ich den Auftrag erhalten, oder will ich für Konzepte bezahlt werden aus meiner Sicht.
Alles Gute für Sie
Stefan Manzow
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