Die vermeintliche soziale Geschwindigkeit
Die Medien, insbesondere die sozialen Medien bringen uns in einen Geschwindigkeitsrausch.
Man kann richtig gehend unter Zugzwang geraten, wenn man die Geschwindigkeit der Veröffentlichung einiger Marktteilnehmer auf sich bezieht.
Die Entwicklung von Fähigkeiten, Marktpositionen, Rollen und Marken braucht jedoch Zeit. Das wird in den sozialen Medien nicht sichtbar. Die jahrelange Arbeit an Strategie, Ausdrucksweise, Themenfindung, oder eben die Beauftragung eines Dienstleisters wie einer PR und Social Media Agentur sind natürlich für den Nutzer nicht sichtbar.
Was jedoch sichtbar wird ist eine reflexhafte Art und Weise sich mit Themen, politisch und privat auseinander zu setzen von der ich mich wenigstens erst wieder emanzipieren musste.
Im Berufsleben beobachte ich etwas ähnliches. Die Hatz von einem Thema zum nächsten, ständig das Gefühl zu haben etwas bliebe auf der Strecke. Ein neues Marketing Tool jagt das nächste, bevor man überhaupt in der Lage ist das erste vollständig in der Anwendung verstanden zu haben und ich meine damit die Verinnerlichung von Arbeitsabläufen, Wirkungen und Fehlern die passieren bei der Einführung oder in der Testphase.
Schon muss man sich mit den neuesten Hype auseinandersetzen, sonst ist man ja nicht mehr Hipster genug.
„Das Highlight-Reel der sozialen Medien ist kein Maßstab an dem sich das Individuum messen sollte.“
Dabei bleibt meiner Ansicht nach die Qualität auf der Strecke. Interessant beispielsweise wie die Social – Media Experten von den Bäumen fielen, die wurden quasi gleich mit den neuen Medien, bzw. Verbreitungsinstrumenten, Plattformen etc. gebacken.
Dabei waren sicher Einige die ihr Handwerk verstanden und verstehen, weil die die Kunst der Kundenkommunikation verstanden hatten.
Im Arbeitsleben gibt es meiner Wahrnehmung nach auch zwei Geschwindigkeiten, die in der Fachpresse und den Medien propagierte und die reale.
Hier passt etwas nicht. Das erzeugt Stress und da muss ich als Teilnehmer im System die Verantwortung für mich übernehmen und mich da raus ziehen um in die Tiefe zu gehen.
„Abgrenzungsfähigheit ist eine unterschätzte soziale Fähigkeit“
Die Teamfähigkeit wird ja immer gerne beschworen. Ich habe den Eindruck hier wird oft Gehorsam mit Teamfähigkeit verwechselt.
Teamfähigkeit steht für mich im Werte – und Entwicklungsquadrat neben Abgrenzungsfähigkeit als Schwestertugend. Die beiden Tugenden sollten in Balance gehalten werden.
Alles Gute für Sie.
Stefan Manzow
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